Jüdische Organisationen

Centralwohlfahrtsstelle (Zentralwohlfahrtsstelle) der deutschen Juden

09. September 1917 (Versammlung aus allen Teilen Deutschlands im Plenarsaal der jüdischen Gemeinde fasst den Beschluss, die Zentralisierung voranzubringen)

03. Februar 1918 – Konstituierung der Zentralwohlfahrtsstelle mit

• Vorstand
• Verwaltungsrat
• Mitgliederversammlung

nachgewiesen im Text
ADCV 319.4 AII, 11, 7.09

03. April 1927 – Beschluss der neuen Satzung
Zusammenfassung aller für die Arbeit der Zentralwohlfahrtsstelle notwendigen Kräfte.

1927 Vertretung der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland gegenüber Behörden und allgemeinen und jüdischen Organisationen

nachgewiesen im Text
ADCV 319.4 AII, 11, 7.01


Zentralstelle für jüdische Adoptionsvermittlung und Pflegestellenwesen
Trägerin: Zentralwohlfahrtsstelle 

Gründung: 1922 (zunächst als Ehrenamt)
1926 – Verlagerung der Geschäftsstelle in die Elberfelder Synagogengemeinde
Vor der Gründung der Zentralstelle bestanden bereits Adoptionsvermittlungsstellen in Berlin, Breslau, Hannover, Stettin, Dortmund, Hamburg, Köln, Düsseldorf und Königsberg.

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01 


Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge
Gründung Anfang 1925
Beginn: 01. April 1925

  • als Antwort zur Arbeiterwanderung 1919 -1925

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Jugend- und Gefährdetenhilfe
Schwerpunkt: Mädchenschutz, weibliche Gefährdetenfürsorge, Psychopathenfürsorge, Gefangenen- und Entlassfürsorge 

* Arbeitsgemeinschaft Jüdische Gefährdetenhilfe
nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


* Arbeitsgemeinschaft der Gefährdetenfürsorge, Tuberkulosefürsorge, Erholungsfürsorge
Gründung: 1925
Durch die Organisationsform konnte die Selbständigkeit der beteiligten Verbände erhalten werden.
nachgewiesen im Text

ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Einführung der Sozialen Krankenhausfürsorge
(1927 erste hauptamtliche Krankenhausfürsorgerin von der jüdischen Gemeinde eingestellt)

• auf Betreiben des Bundes jüdischer Kranken- und Pflegeanstalten und der Zentralwohlfahrtsstelle

nachgewiesen im Text
ADCV 319.4 AII, 11, 7.01


Reichsausschuss der jüdischen Jugendverbände
Gründung 1924
• Wird im Jahr 1927 zu einer eigenständigen Organisation aus der Zentralwohlfahrtsstelle heraus entwickelt

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Jüdischer Frauenbund
Gegründet 1904
Verboten: 1938
Beendet 1939

Gründerinnen: Bertha Pappenheim, Henriette May und Sidonie Werner
Bericht zur Gründung:

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Jüdischer Jugendbund
Zusammenschluss bestehender und noch zu gründender Jugendvereine
Gründungsjahr 1909 mit 41 Vereinen
Im Jahr 1928 bereits 125 Vereine

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Arbeiterfürsorgeamt
Gegründet 1910
(Arbeitsvermittlungsstellen, Arbeitsnachweisvereinigungen)

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Bund der jüdischen Kranken- und Pflegeanstalten
Gründung 1918

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Verein der Leiter und Leiterinnen jüdischer Erziehungsanstalten Deutschlands
Gründung 1928 (anlässlich einer Erziehungskonferenz)

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


ZEDAKAH
Zeitschrift der jüdischen Wohlfahrtspflege
Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden
Berlin 1927-28

nachgewiesen im Text
ADCV 319.4 AII, 11, 7.01


Gründung der LIGA der Deutschen LIGA der freien Wohlfahrtspflege
(1924 Zusammenschluss von Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden, Zentralausschuss der Inneren Mission, Deutscher Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz, Fünfter Wohlfahrtsverband und Wohlfahrtsausschuss der Christlichen Arbeiterschaft)

nachgewiesen im Text
ADCV 319.4 AII, 11, 7.01


Deutscher Reichszusammenschluss für Gerichtshilfe, Gefangenen- und Entlassenenfürsorge
1926
Deutscher Reichsverband für Gerichtshilfe, Gefangenen- und Entlassenenfürsorge, Arbeitsgemeinschaft Jüdischer Gefährdetenhilfe, sowie Evangelische und Katholische Fachvereinigungen

nachgewiesen im Text
ADCV – 319.4 AII 11.7.01


Geschichte der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland 

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Gründung der Spitzenverbände, die auch heute noch die Strukturen der Freien Wohlfahrtspflege bestimmen. Von 1848 bis 1925 entstanden:

• Central-Ausschuß für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche (1848) als Vorläufer des Diakonischen Werks der EKD (1957, heute Diakonie Deutschland)
• Deutscher Caritasverband (1897)
• Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden (1917)
• Arbeiterwohlfahrt (1919)
• Die „Vaterländischen Frauenvereine vom Roten Kreuz“ (1866) als Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes (1921)
• Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (1924)


Rolle jüdischer Frauen in der Entwicklung Sozialer Arbeit als (Frauen-) Beruf

Jüdische Frauen spielten Ende des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle innerhalb der bürgerlichen Frauenbewegung und bei der Gründung wie dem Aufbau professioneller Sozialer Arbeit als Frauenberuf. Wohltätigkeit hat in der jüdischen Religion einen hohen Stellenwert.


Mitläuferinnen, Nutznießerinnen und Täterinnen – die Beteiligung von Fürsorgerinnen im Nationalsozialismus

Viele Fürsorgerinnen wurden im Nationalsozialismus ausgegrenzt, vertrieben, ermordet, andere waren Mitläuferinnen, Nutznießerinnen des Systems, Akteurinnen, Täterinnen. Sie haben die Aussonderung und Vernichtung von Menschen verantwortet und in leitenden Positionen, wie als Ausbilderinnen, mit organisiert.


Verfolgung, Vertreibung, Flucht und Emigration jüdischer Sozialarbeiterinnen im Nationalsozialismus

Jüdische Sozialarbeiterinnen spielten eine zentrale Rolle innerhalb der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung. Im Zuge der Machtergreifung und Herrschaft der Nationalsozialisten wurden sie verfolgt, vertrieben und ermordet, zu Flucht und Emigration gezwungen.

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